Bull & Bear
Spotmärkte Gas: Gemischte Spotpreise
In der letzten Woche waren die Gaspreise gemischt. Einerseits ist die Nachfrage an Einspeicherungen gestiegen, was die Preise nach oben treibt. Andererseits treiben schwächere Rohstoffpreise gegen Ende der Woche und die Erwartung, dass die norwegischen Ströme heute steigen werden, da die Wartung der Gasanlage Kårstø endet, die Gaspreise wieder nach unten. Mittwoch lag das NCG Day-Ahead-Produkt bei 28,331 €/MWh gegenüber 28,190 €/MWh in der Vorwoche. Der deutsche Spotmarkt wird zu Beginn der Woche durch die Nachfrage an Einspeicherungen unterstützt, wobei die deutschen Erdgasspeicher vergangenen Donnerstag eine Kapazität von 76% hatten. Dieser Wert liegt 5% unter dem Vorjahreswert. Diese Woche konnten Speicherbetreiber durchschnittlich 75 mcm/Tag, also 16 mcm mehr als in der Vorwoche, einspeichern. Aufgrund der kälteren Witterung bauten sich Befürchtungen bezüglich der Winterliefermenge auf, weshalb am Montag die Preise weiter gestiegen sind. Am Montag erreichte das NCG DA-Produkt mit 29,201 €/MWh einen Höchststand für die Woche, bevor es durch den Rückgang der Rohstoffpreise wieder zurückging. Am Dienstag sanken die Preise für Kohlenstoffdioxid und Kohleprodukte um jeweils über 1€/t, nachdem sie die Tage zuvor stätige Zuwächse verzeichneten. Auch die Prognose über eine höhere Windleistung in der nächsten Woche mit mehr als 11 GW Tagesproduktion trugen zum Rückgang bei.
Terminmärkte Gas: Sinkende Kurve aufgrund niedrigerer Rohstoffpreise
Da die Rohstoffpreise in der letzten Woche leicht zu sinken begannen, ging die Kurve der Gaspreise etwas nach unten. Donnerstag lag das NCG Frontjahresprodukt bei 28,704 €/MWh, gegenüber 28,826 €/MWh in der vorherigen Woche. Der Preis für Brent-Rohöl ist in der letzten Zeit deutlich gestiegen. Am Montag wurde die 80 $ Grenze überstiegen, nachdem der Preis vor einer Woche bei 78,7 $ lag. Die Gründe hierfür sind die Sanktionen der USA gegen iranische Produkte sowie die Entscheidung Russlands und der OPEC, das Angebot nicht zu erhöhen um den eventuellen Rückgang des globalen Angebots auszugleichen. Die höheren Ölpreise können einen Einfluss auf die Gaspreise haben, da viele Gasverträge an langfristige Ölprodukte gebunden sind. Mittwoch jedoch begannen die Preise zu sinken, da US-Daten überraschenderweise einen Anstieg der inländischen Rohöllagerbestände zeigten. Das Dezember 18 Produkt für Kohlenstoffdioxid stieg auch Anfang der Woche, bevor es Mittwoch wieder sank. Die Verluste des Preises für CO2-Zertifikate in der Vorwoche scheinen sich beginnend mit 21,47 €/t vergangenen Mittwoch und bis zu 22,43 €/t am Montag wieder auszugleichen. Vorgestern jedoch notierte er 20,24 €/t, was scheinbar auf eine geringe Nachfrage und nicht wie angenommen eine vermeintliche Korrektur in der Vorwoche zurückzuführen ist. Auch die Kohlepreise können die Gaspreise beeinflussen, weil beide Brennstoffe im deutschen Energiemix untereinander konkurrieren. Der Preis belief sich bei einer stabilen Nachfrage auf 98,2 $/t. Analysten führen den jüngsten Anstieg auf das Kernkraftwerk Tihange in Belgien zurück, welches bis auf Weiteres offline bleibt und somit einen höheren Kohlebedarf in Europa verursacht.

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