Photovoltaikanlagen steigern den Wert des Hauses und rechnen sich super gut
Bestimmte Kriterien entscheiden die Machbarkeit einer Photovoltaikanlage. Die meisten nun aufgelisteten Prüfpunkte gelten sowohl für die gewerbliche als auch für die private Photovoltaikanlage. Heute beschäftigen wir uns mit den Voraussetzungen zum Guten gelingen einer PV Anlage im privaten Bereich.
Als Hausbesitzer sind die Möglichkeiten eingeschränkt, die Stromkosten nicht weiter steigen zu lassen, bzw. die Stromkosten zu senken. Sinnvoll ist die PV-Anlage auf dem heimischen Dach ganz sicher und in Verbindung mit Stromspeicherung und Stromzapfsäule auch nachhaltig sinnvoll und nachweislich kostensenkend. Der Gedanke, zukünftig unabhängig von steigenden Stromkosten zu sein und etwas für die Reduzierung des eigenen ökologischen Fußabdruckes getan zu haben macht richtig Spaß. Auch die Refinanzierung der Investition bei einem historisch niedrigen Zins macht die Investition nicht nur wegen der Umwelt sinnvoll, sondern eben auch wirtschaftlich.

Das muss passen, damit es ein Prachtkind wird.
1. Die statischen Reserven ihres Hauses
Ein wichtiges Kriterien ist die freie Dachlast. Je nach Region sind die Dächer unterschiedlichen Wind- und Schneelasten ausgesetzt, welche auch unterschiedliche Anforderungen an die freie Dachlast (Statik) ergeben. Die freien Dachreserven sind aus den Bauplänen (Statik) herauszulesen. Sollten die Daten nicht oder nicht mehr vorhanden sein, können diese für relativ „kleines Geld“ neu erstellt werden. Statiker oder Architekten sind hier die richtigen Ansprechpartner. Auch halten viele Bauämter die „alten Bauunterlagen“ in den Archiven vor. Liegt der Sparrenabstand bei Satteldächern unter 80 cm und der Standort des Hauses unter 800 m über NN, sollte die Statik ausreichen. Eine Überprüfung übernehmen auch die ausführenden Unternehmen, im Zweifel verweisen diese an die entsprechenden Fachleute.
2. Der Strom „Eigenverbrauch“ und die Einschränkung durch mögliche Mieter
Für den aus dem Stromnetz bezogen Strom bezahlen Sie derzeit ca. 30 Cent/KWh. So macht es eben besonderen Sinn, anstatt 30 Cent/KWh nur ca. 8 Cent/KWh zu bezahlen, indem der auf dem Dach produzierte Strom nicht in das Netz eingespeist wird, sondern zum Eigenverbrauch genutzt wird. Derzeit ist es jedoch so, dass Anspruch auf Strom-Eigenverbrauch nur der Anlagenbetreiber hat, so schreibt es das Gesetz vor.
Wer also eine eigene Immobilie besitzt und diese selbst bewohnt hat keine Einschränkungen und alle Vorteile bei sich. Abzuwarten ist, wie der Gesetzgeber das Mieterstrommodell dieses Jahr regeln wird. Vor dem Hintergrund ehrgeiziger Klimaziele ist mit einer Verbesserung zu Gunsten des Mieterstrommodelles zu rechnen.
3. Technische Voraussetzungen der Elektroinstallation
Wichtig ist auch der Zustand der Elektroinstallation im Gebäude. Besondere Bedeutung hat hier der Zählerschrank und die gesamte Elektroinstallation im Haus. Der Zählerschrank muss der aktuellen deutschen Norm entsprechen. Die Überprüfung des Zählerschrankes durch einen Fachmann schafft hier Sicherheit und Klarheit. Alte oder sehr alte Zählerschränke (z.B. aus Holz) müssen der aktuellen Norm angepasst werden. Je nach Größe kann das 1.800.- € oder mehr kosten. Doch keine Sorge, dass Investment in eine PV Anlage rechnet sich auch im Falle eines Zählerschrankwechsels meist sehr gut. Per Ferndiagnose lässt sich hier meist Klarheit schaffen. Fotografieren Sie den Zählerschrank und die Umgebung des Zählerschrankes und senden Sie diese Bilder an info@eds-b2b.de Ergänzende Angaben über das Alter der Hausinstallation und das Alter des Zählerschrankes helfen hier weiter.
4. Gut bedacht , die Dacheindeckung.
Die Unterkonstruktionen von PV-Systemen auf Dächern sind flexibel einsetzbar. Von der Aufständerung auf Bitumenflachdächern oder Kiesschüttungen bis hin zu Pultfächern mit unterschiedlichen Dachneigungen und die Belegung auf einem Ziegeldach, es ist fast alle möglich.
Es gibt 2 grundsätzliche Möglichkeiten zur Befestigung der Unterkonstruktion bei Dachschrägen. Einmal mit Dachhaken, die unter den Ziegeln angebracht werden oder mittels Blechziegel, die die bisherigen Ziegel ersetzen und einen Dachhaken integriert haben.
Die günstigere und am meisten verwendete Variante ist der Einsatz mittels Dachhaken. Er wird meist bei nachfolgenden Ziegel eingesetzt: Frankfurter Pfanne, oder der Heidelberger Dachstein, oder Ergoldsbacher Falzziegel, oder alle Ziegel ohne glatten Oberflächen.

Flache Ziegel erfordern anstatt des Dachhakens meist einen Blechziegel. Dieser ersetzt den verbauten Ziegel ganz und sorgt so für die weitere Dichtigkeit des Daches. Dazu gehören:
- Biberschwanzziegel,
- Tegalit-Ziegel
- Schieferplatten

5. Dachausrichtung und Verschattung
Je weniger Verschattung eine PV-Anlage hat, desto leistungsfähiger arbeitet diese. Teilverschattungen wie sie durch Kamine, Gauben oder Masten entstehen können haben einen Minderertrag. Dieser Minderertrag kann vereinzelt durch Leistungsoptimierungen ausgeglichen oder zum Teil ausgeglichen werden.
Heutige Technologien bieten für alle vor Ort Lichtverhältnisse die richtige Lösung. Monokristallinen PV-Module besitzen ein gutes Schwachlichtverhalten. Auch die unterschiedlichen Platzverhältnisse auf einem Dach können durch spezielle Module ausgeglichen werden.
Gänzlich ungeeignet sind Norddächer. Monokristalline Module nehmen auch hier Licht auf, jedoch ist das Kosten/Nutzenverhältnis sehr gering.
Neben den Neubauten, welche ja die besten baulichen Voraussetzungen für die aktuellen Normen der Elektroinstallationen und der Statik bieten rechnen sich der nachträgliche Verbau einer PV-Anlage auf einen Bestandbau ebenso gut. In beiden Fällen ist mit einer hohen Entlastung der Stromkosten zu rechen. Ergänzende Investitionen wie Speichertechniken und der Einsatz von Ladesäulen für das zukünftige eigene E-Mobil vergrößern den wirtschaftlichen Vorteil und sichern die Nutzung zukünftiger Techniken. Langjährige Kostenvorteile durch den Eigenverbrauch des selbstproduzierten Strom und die Wertsteigerung der eigenen Immobilie sprechen für sich.
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Karl-Heinz Strixner
Energie Experte